Wieso haben wir Angst vor Veränderung?
Eine kleine Abhandlung über den menschlichen Geist
Gestern Abend meditierte Ich. Das sollte Ich viel öfter tun, mache Ich nur nicht, obwohl es mir gut tut. Einer der Aspekte meines Lebens an denen Ich noch arbeiten muss. – Augen zu. Konzentriere dich auf deine Umgebung und ertaste Sie mit deinem Geist. Wie weit sind die Wände, die Möbel, die Decke entfernt und wie fühlen Sie sich an? Dann die Atmung. Nur die Atmung. Immer und immer besser. Ich zerschneide innerlich die Nabelschnur zur Außenwelt und stelle mir vor das Innere meiner Lider wäre eine Leinwand auf der Ich Bilder erschaffen kann. Gedanken kommen. Gedanken gehen. So lange bis Ich selbst meinen Herzschlag so laut wahrnehme, dass die Menschen vor meinem Haus verstummen; meine Atmung und mein gesamter Körper von dem durchströmenden Blut pulsierend.
Flimmernd sah Ich mich selbst in meinem alten Zimmer in dem Haus meiner Eltern, wie Ich mit meiner damaligen Freundin auf dem Bett lag, das offene Dachflächenfenster ließ die warme Sommerluft ins Zimmer strömen. – Weiter zurück – Ich erinnerte mich wie Ich strahlend in die Schule kam, 3. Klasse und allen davon erzählte, dass Ich einen kleinen Bruder bekommen hatte. Für einen Moment konnte Ich Sie wieder greifen, die kindliche Klarheit und Unversehrtheit, immer im Windschatten des einen Augenblicks, den wir Gegenwart nennen.
Verfickte Schwarzblende.
Eine lange Zeit meines Lebens wachte Ich auf und öffnet den Sperrbildschirm meines Handys schneller als meine Augen. Ich verbrachte die ersten 20 Minuten jeden Tages mit Bildern von fernen Orten, Menschen die Ihren Traum lebten, kleinen Ausschnitten aus Musik-Videos und motivierenden Zitaten. Ich fragte mich: Wieso kann Ich grad nicht dort sein? Wieso kann Ich nicht so ein Leben leben?
In einem Zeitalter der Digitalisierung sind wir umgeben von Reizen, besonders im Bereich Social Media. Doch in meinen Augen fehlt oft der Kontrast. Die ganze Scheiße, die diese Menschen durchmachen mussten, um an diesen Punkt in Ihrem Leben zu kommen, fehlt. Uns wird nur das glänzende Outcome präsentiert, nicht aber der Prozess und die wegweisenden Fehlschläge.
Das führt dazu, dass wir im Geist nicht im Moment sind. Weder zeitlich, noch örtlich, noch personell. Wir sind auf Instagram, in einer anderen Zeitzone, auf einem anderen Kontinent in dem Leben einer anderen Person. Das ist schön und gut, doch löst uns das von eben jener kindlichen Unbeschwertheit und von diesem einen Moment.
Wir sollten proaktiv agieren, nicht reaktiv.
Mir hat in diesem Kontext das sogenannte Deixis-Modell sehr weitergeholfen, das Ich von dem NLP-Master und Coach Johannes Decker gelernt habe.
Die drei genannten Achsen und die Punkte auf diesen Achsen:
- Zeitlich: Damals – Heute – Zukünftig
- Örtlich: Woanders – Hier – Woanders
- Personell: Die Anderen – Ich – Wir
„In einer immer reaktiveren Welt sind wir immer mehr bei Anderen und immer weniger bei uns selbst.“
Kurzfristig scheint das kein Problem zu sein, langfristig sind die Konsequenzen weit folgenschwerer. Kein Wunder, dass so viele Menschen, besonders in den jüngeren Generationen, an Depressionen, Ess-Störungen und Minderwertigkeitskomplexen leiden. Sie haben es nicht anders gelernt, als sich zu vergleichen.
Konzentriert man sich auf die kindliche Ausgangsposition, also die Schnittstelle aller drei Achsen bekommt man folgenden Punkt:
Ich. Jetzt. Hier.
Eine Affirmation, die eine unvergleichbare Wirkung hat. So einfach und doch so tiefgründig. Das laute Aussprechen erdet uns in diesem Moment, an diesem Ort, als die Person, die wir sein dürfen.
Probier es gerne aus. Es hilft ungemein. Achtsamkeit ist in diesem Kontext das Schlüsselwort. Es geht gar nicht darum die Außenwelt zu verändern, sondern an der inneren Einstellung zu arbeiten, die es uns ermöglicht die Welt in der wir leben anders wahrzunehmen. In Bezug auf Herausforderungen bedeutet das für uns:
Das Spiel wird nicht leichter, sondern du wirst immer besser.
Die Kunst besteht darin diesen Prozess zu dokumentieren. Schreib kleine und größere Erfolge auf, und nummeriere Sie. Die Male die du dich letzte Woche endlich zum Laufen überwinden konntest, deine abgeschlossene Führerscheinprüfung, dein Abi, deine abgeschlossene Ausbildung, Zwischenprüfungen die gut liefen oder der Tag an dem du endlich das süße Mädchen von nebenan angesprochen hast. Was auch immer es ist.
- Schreib Sie auf.
- Nummeriere jeden einzelnen Erfolg.
Wir Menschen erinnern uns 10 Mal so stark an negative Ereignisse wie an Positive. 100 Mal so stark an Traumata. Unser Gehirn ist unfassbar effizient darin mögliche negative Ausgangssituationen zu generieren. Einfach so. Aber auf Dauer fuckt das ab, also tu was dagegen.
Das sind die zwei ersten Grundsteine für nachhaltige Veränderung:
- Ich. Jetzt. Hier.
- Dokumentation von kleinen und größeren Erfolgen.
Im Laufe der Jahre habe ich mir eine Tool-Box aus verschiedenen mentalen Techniken, Life Hacks etc. zusammengebaut. Hier die einfachsten:
- 1 Stunde vor Einschlafen und nach Aufstehen weder Handy noch Laptop benutzen (höchstens auf Flug-Modus, um den Wecker zu stellen oder Ähnliches; das trainiert die Achtsamkeit und verhindert reaktives Handeln; der Morgen prägt den Tag)
- Run and Read 20 Minutes every day – Will Smith (Warum selbst diese verhältnismäßig kurze Zeit enorm viel bringt kannst du im Buch „The Compound Effect“ nachlesen, sehr geiles Buch, let’s Go)
- Kalt Duschen (ja, ich weiß. Ich kenne von mir selbst, dass es nichts Schöneres gibt als morgens aufzustehen und in die heiße Dusche zu steigen und konnte nicht glauben wie kalt zu Duschen einen Mehrwert haben kann. Probier es aus, es ist das beste Symbol für die Komfortzone. Du kannst noch heute deinen ersten Durchbruch erzielen, indem du kalt duschst. – Wenn Du Sport gemacht hast fängst du warm an und drehst die letzten 30–60 Sekunden immer kälter. Ansonsten fängst du direkt kalt an.
As always: Such dir kleine Veränderungen aus, die du heute noch in dein Leben implementieren möchtest. Du schaffst das. Die meisten Menschen überschätzen was Sie in 1 Jahr, und unterschätzen was Sie in 10 Jahren erreichen können. Go champ. Fight for your dream.
Danke fürs Lesen. Ich habe mich selbst dazu überwunden hier meine Reise zu dokumentieren, um Erfahrungen und hilfreiche Techniken zu teilen, damit ihr nicht die gleichen Fehler machen müsst. Angst überwinden. Darum geht es hier. Falls du Hilfe brauchst, Buch-Tipps möchtest oder Feedback geben möchtest fühl dich frei mir zu schreiben. Bis dahin, Ciao ☀️