Schneller, höher, weiter.

Citius. Altius. Fortius. Eine kleine Technik zur persönlichen Exzellenz.

Lukas Wenning
3 min readMar 28, 2019

Reichtum, Macht und Stärke hatten schon immer eine nahezu überirdische Anziehungskraft für uns. Geschichten über Geschichten, von Homer über Marcus Aurelius bis hin zu Mark Twain und Hemingway, in denen sich schwache, unscheinbare Charaktere durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit selbst fortwährend veredelten, das ihnen zur Verfügung stehende Wissen inkorporierten und somit dieses Wissen wurden.

Success is getting what you want. Happiness is wanting what you get. – Dale Carnegie

Der Witz ist zumeist der, dass wir die Dinge, die wir am meisten Begehren in jenem Moment erhalten in dem wir aufhören zwanghaft danach zu streben, der Moment, in dem wir den inneren Druck abflachen und somit den aufgewirbelten Sand zurück auf den Grund des Meeres sinken lassen.

Wenn wir für einen Moment innehalten und reflektieren wie es uns selbst geht, darauf achten wie unser Herz schlägt, wie unsere Atmung immer ruhiger und flacher wird, während sich die Muskulatur entspannt und das vegetative Nervensystem über den Parasympathikus die eigene Regeneration anregt, so stellen wir oft fest wie hektisch und zügellos das Leben, besonders in Großstädten, zugeht.

Um diese kleinen Lichtmomente, diese Gedanken der Transzendenz auszuweiten habe ich eine ganz einfache Technik, die ich gerne mit dir teilen möchte. Anstatt tagtäglich blätterweise Papier mit meinen Gedanken zu schwängern setze ich mich einmal in der Woche, meistens Sonntags, hin und reflektiere. Ich schreibe jeden Tag in Stichpunkten auf was ich erlebt habe.

Also beispielsweise:

Mo. 04.03. Arbeit, Gym, Spaziergang

Di. 05.03. Ausschlafen, Surfen, Stadtrundfahrt, Vapiano

Alternativ können noch Zeichen für regelmäßige Aktivitäten wie die Arbeit, Sport oder ähnliches eingefügt werden.

+ = Sport ; N = Netflix; L = Lernen

Prägnante Erlebnisse während der Aktivitäten ergänze ich durch kurze Stichworte in Klammern hinter den jeweiligen Worten.

Arbeit (Reanimation, Nudelsalat, Backflip)

Das Ergebnis ist ein kleines DIN A5 Heft mit meinem gesamten Leben seit September 2016. Dies soll dir als möglicher Impuls dienen dein eigenes kleines Manifest zu erstellen.

An und für sich ergeben all diese kleinen Worte wenig Sinn, für Außenstehende scheinen sie zusammenhangslos. Doch der Erschaffer selbst weiß genau was passiert ist, die Wortkombinationen sind einzigartig und repräsentieren jeweils einen vergangenen Tag. Nach und nach ergeben sich Muster, die zuvor verborgen waren. Assoziationen werden geweckt. Mögliche Regelmäßigkeiten und toxische Verhaltensmuster können so nachträglich und spielend leicht aufgedeckt werden. Schöne Erlebnisse, die unser Gehirn auf natürliche Weise im Laufe der immer weiter einströmenden Reize getilgt hat, erwachen wieder zum Leben.

Wir Menschen vergessen, wir Menschen lieben, hassen, vergeben, erheben, veredeln, verpassen und leben. Wir sind mehr als die Summe unserer Teile und eben jene Erinnerungen sind es, die uns bewusst machen können, wo wir herkommen, wo wir vielleicht mal hinwollten, aber uns dann doch im Sog der Entropie verloren.

Lass sie nicht verblassen. Es ist minimaler Aufwand und maximaler Nutzen. Ein kleines Heft oder eine Notiz auf dem Handy, 2–5 Worte jeden Tag, 1 Minute den Tag revue passieren lassen. Mach das mal ein Jahr und schau dann was passiert. Du wirst überrascht sein was für ein geballtes Sammelsurium an tiefgreifenden Erfahrungen du erhalten wirst. Dein Leben. Du kannst später deinen Kindern davon erzählen. Denn Techniken, genau wie diese, sind hilfreich, aber wie ein Gerüst beim Hausbau nur Mittel zum Zweck.

Dein Leben. Deine Entscheidung. Deine Zukunft.

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Lukas Wenning
Lukas Wenning

Written by Lukas Wenning

The emergence of life from the dark chrysalis of matter 🌿

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