Die Macht der Metaphern

Eine kurze Geschichte über den Aufbruch in ein neues Leben

Lukas Wenning
2 min readJun 12, 2018

Umarme die chaotischen Komponenten des Lebens. – Lionel

Eine lange Periode düsterer Gefühle und Erfahrungen hatte sich hinter mir angesammelt, weshalb ich mich gezwungen sah für einen Moment stehen zu bleiben. Ich meldete mich in der Berufsschule ab, schaltete mein Handy aus und zerbrach mir den Kopf.

Anstatt zu verzerren sah ich plötzlich klar und mir wurde bewusst, dass ich mal wieder etwas verändern musste. Erst wenn man wie ein Adler von oben das Auge des Sturms betrachtet sieht man dieses gewaltige Phänomen in seiner vollkommenen Schönheit. Es zerstört, verschlingt grenzenlose Städte ohne den geringsten Rücksicht auf Verluste, was es nicht gerade einfacher macht damit umzugehen. Doch entschied Ich mich meinen eigenen inneren Tornado zu bändigen, denn Ich wusste, dass Ich das kann.

Ich erschuf einen wunderschönen Leuchtturm, sinnbildlich und -gebend für meine Vergangenheit. In Ihm ist alles was Ich erlebt habe, alles was mich ausmacht. Von meinen frühsten Prägungen bis zu dem Moment in dem Ich meine Heimat schlussendlich verließ.

Denn Ich betrat mein eigenes mächtiges Lebensschiff, ein majestätischer Viermaster aus dem härtesten Tropenholz, das ich finden konnte. Lukas als größter Kapitän aller Zeiten. So dachte Ich zumindest. Denn Ich stand in Wahrheit noch am Heck, melancholisch an ein Tau geklammert, verbunden mit eben jenem Leuchtturm, unfähig es loszulassen.

Von unten hörte Ich die Wellen sanft an die hölzernen Planken schlagen, doch selbst das brachte mich nicht ab von der Angst, Angst vor einer Reise, die noch nicht einmal richtig begonnen hatte. Mir war schmerzlich bewusst, dass das Schiff sinken würde, sollte Ich mich dazu entscheiden weiter meinen Verlust zu betrauern.

Mein Einflussbereich hatte sich verschoben und das war, ist und wird auch immer gut sein.

Alles passiert aus einem Grund.

Ich akzeptierte dieses erdrückende Gefühl, überlegte ob Ich dieses labbrige Tau loslassen könnte, nur für einen Moment, steigerte mich immer weiter, haltlos rasend, die Worte flogen, eine Aufwärtsspirale hinab. -

Ich tat es.

Das Tau verließ meine schweißnassen Hände und mein Schiff nahm Fahrt auf. Es war eine wohl durchdachte und überlegte Entscheidung. Eine Entscheidung, die Ich vor langem getroffen, sich in der Umsetzung allerdings nahtlos im Sand verlaufen hatte.

Was vollkommen normal ist.

Mein Inneres hat sich gewehrt, ganz einfach, weil dieser Leuchtturm das prachtvolle Produkt meiner eigenen Existenz ist, mein Kokon, in dem Ich herangereift bin, um nun mit der Ausgeglichenheit eines Schmetterlings die Welt zu erkunden.

Mehr folgt. ☀️

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Lukas Wenning
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Written by Lukas Wenning

The emergence of life from the dark chrysalis of matter 🌿

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