Der menschliche Körper
und der menschliche Geist
Veränderungen führen deutlich häufiger zu Einsichten als dass Einsichten zu Veränderungen führen. – Milton H. Erickson
Jeder Mensch, der das hier liest besitzt einen Körper und einen Geist, der es ihm ermöglicht synergistisch die Welt um sich herum wahrzunehmen und sich in dieser zu bewegen.
Grundlegend kommen wir mit den gleichen Voraussetzungen auf die Welt. Ausnahmen sind natürlich genetische Prädispositionen, solche, die von vornherein aktiv sind und jene, die im Laufe des Lebens aktiv werden (könnten).
Bedauerlicherweise bekamen wir keine Bedienungsanleitung für dieses Meisterwerk, sondern einzig und allein die Gabe Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Das ist an sich gut, führt aber nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen. Was meine Ich damit:
Brains aren’t designed to get results; they go in directions. If you know how the brain works you can set your own directions. If you don’t, then someone else will. — Richard Bandler
Alles was wir erleben unterliegt also einem Prozess, nichts ist linear, nichts ist in Stein gemeißelt. Veränderung ist die einzige Konstante in diesem Universum und hat seinen eigenen Rhythmus. Jeder der ein Instrument spielt und gerne Musik mit Freunden macht weiß, dass das Outcome nur harmonisch wird, wenn man aufrichtig aufeinander hört. Anpassung ermöglicht Veränderung. Man kann ein System nur verändern, wenn man es auch versteht. Um so bedauerlicher ist es, dass man Medizin und Psychologie trennte und nur jenen zugänglich machte, die sich akademisch qualifizierten. Und selbst dann stand man noch immer vor Rätseln, die man nur lösen kann, wenn man beide Puzzle-Teile zusammenfügt.
Der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten ist, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo doch beides nicht voneinander getrennt werden kann. — Platon
Zu unserem Vorteil leben wir in einer Zeit, die jedem den Zugang zu unermesslichem Reichtum gewährt. Reichtum an Wissen. Wissen ist Macht und Macht ist die Fähigkeit sich selbst und Andere über Widerstände hinweg zu neuen Orten zu führen. — Ich bin weder Arzt noch Psychologe. Meine Begeisterung für den menschlichen Organismus führte jedoch zu einem intensiven autodidaktischen Studium, welches noch lange nicht abgeschlossen ist. Einige meiner Erkenntnisse möchte Ich nun mit dir teilen, in einfacher Sprache.
- Der Schlafzyklus des Menschen ist in 1,5 stündigen Abschnitten getaktet. Diese 1,5 Stunden bestehen aus Tiefschlafphase und REM-Schlafphase. Der Anteil der REM-Schlafphase, in welcher wir träumen, wird mit der Länge des Schlafs zunehmend größer und die Spanne der Tiefschlafphase nimmt ab. Je länger man schläft, desto mehr träumt man. Mit diesen Zyklen kann man sich einerseits die optimale Schlaflänge errechnen (6 bzw. 7,5 Stunden) und andererseits erlernen luzide zu träumen. — Klarträume sind Träume in denen wir uns bewusst sind, dass wir schlafen und aktiv den Handlungsverlauf bestimmen können. Eine interessante Lektüre zum Erlernen findest du hier.
- “Die Augen sind der Spiegel zur Seele.” — Unsere Augen besitzen eine besonders schnelle Verbindung zur Amygdala, dem mandelförmigen Teil unseres Gehirns, der unter anderem für die Emotionen zuständig ist. Verändert sich unsere Stimmungslage sind die Augen der erste Teil unseres Körpers, der physiologische Reaktionen zeigt. — Das ist auch der Grund wieso es so schwer fällt Menschen in die Augen zu sehen. Wir nehmen in Echtzeit die Emotionen des Gegenübers auf, diese vermischen sich mit unseren eigenen und spiegeln all das über die Augen nach außen. Der gleiche Prozess findet bei unserem Partner statt und ein Kreislauf entsteht. Ein mächtiger, emotionaler Kreislauf.
3. “Emotion comes from Motion.” — Emotionen bringen uns in Bewegung. Sie sind Triebfedern und Sicherheitsgurte für jede fundierte Handlung. Leider hat uns niemand erzählt, dass wir selbst bestimmen können wie wir Emotionen interpretieren. Aus “Lampenfieber” wird “freudige Erregung”. Aus “Angst” wird “Respekt vor neuen Herausforderungen”. Die Worte, die wir benutzen bestimmen im Umkehrschluss unser Verhältnis zum Gefühl. Denn dieses ist erstmal weder gut noch schlecht, sondern einzig und alleine das was es ist. Das Gleiche gilt für unser Leben und die Erfahrungen, die wir machen. Am Anfang einer Beziehung bewerten wir übermäßig positiv, solange bis der Cocktail aus Hormonen langsam abflacht. Die Situation an sich ist die Gleiche nur die Bewertung hat sich verändert. Am Ende einer Beziehung neigen viele Paare dazu den Ex-Partner in einer emotionalen Renaissance zu zerstören. All das passiert innerlich. Taktisch werden alte Erlebnisse von hinten nach vorne durchgearbeitet und negativ umgeschrieben. Selbst die liebevollen und erfüllenden Erfahrungen werden plötzlich von einem dunklen Filter überlagert.
4. Die Koronararterien versorgen unser Herz mit Blut. Diesen Teil der Blutmenge bezeichnet man als Eigenbedarf. Wird dieser nicht ausreichend gedeckt ist es dem Herzen nicht möglich genug Blut auszuwerfen und so Lungen- und Körperkreislauf mit ausreichend Sauerstoff, Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen. — Vor einiger Zeit hatte Ich eine kleine Diskussion mit einer Freundin von mir. Ich war der Meinung man könne nur so viel Liebe geben, wie man für sich selbst empfindet. Sie stand für das Gegenteil ein. Analog dazu führte Ich das Beispiel unseres Herzens an. Ist der Eigenbedarf nicht gedeckt können wir nicht die emotionale Arbeit aufbringen, die nötig ist, um eine Beziehung in seiner vollen Schönheit zu leben.
It’s easy to take off your clothes and have sex. People do it all the time. But opening your soul to someone, letting them into your spirit, thoughts, fears, future, hopes, dreams … that is being naked.
5. Akute Krankheiten spiegeln immer ein Ungleichgewicht in unserem seelischen Leben. Die Welt ist voller Symbole und Zeichen. Worte und Texte sind im Endeffekt unbedeutend, solange wir die Metaphern in jeder einzelnen Erfahrung nicht erkennen. — Stell dir das nächste Mal wenn du krank bist die Frage: Was will mir das sagen? — Oft werden wir krank, wenn wir körperlich, emotional oder spirituell überfordert sind und unser Unbewusstsein nicht schnell genug hinterherkommt. Die Krankheit bremst uns aus und gewährt seinem Besitzer so die Möglichkeit die Ruhe zu bekommen, die er braucht.
Alles passiert aus einem Grund. = Alles erfüllt eine bestimmte Funktion.
6. Wir Menschen besitzen drei Schlüsselkompetenzen, die unsere Persönlichkeit wachsen lassen.
Lesen. — Schreiben. — Sprechen.
Der Bereich des Bewusstseins ist viel größer, als sich mental ermessen lässt. Wenn du nicht länger alles glaubst, was du denkst, löst du dich vom Denken und siehst klar, dass der Denker nicht der ist, der du bist. — Eckhart Tolle